Hinweg mit den ewig weichgespülten Urban-SUV – her mit einem echten offroad-tauglichen Crossover. Dem Subaru XV. Wie immer bei Subaru etwas unorthodox.

Text & Bild: Petra Mühr

Das SUV-Crossover-Segment boomt ja dermaßen, dass einer fast schwindlig wird, so sie alle aufzählen soll, die da so kreuchen und fleuchen.

Wobei: Echte Kraxler sind es selten.
Der Subaru XV hingegen, der sich vor kurzem in den Autofrau’schen Testfuhrpark reihte, zählt zu den wenigen wahren Geländegängigen in dieser Kategorie, weswegen ich ihn gleich mal das Donauufer entlang jagte.

Erfolgreich.
Mit 220 Millimeter Bodenfreiheit war so gut wie jede Böschung oder Spurrinne ein Klacksi!

Coming home-Feeling

Das Gute daran, wenn man zwei Subarus hintereinander fährt – kurz davor genoss ich den Levorg – ist zum Einen, dass man ausnahmsweise mal ohne langes Hin- und Hershutteln zwischen den Importeuren entspannt und direkt von einem aufs andere Testauto wechseln kann – I like!

Zum Anderen sind sie sich von ihren technischen Features her relativ ähnlich, auch von der Anordnung der Tasten, von ihrer Aura … es ist also ein bisschen so, als käme man nachhause.

Und: Allen Subarus, die ich bislang dirigierte, haftet ein Hauch von Exotik oder Schrulligkeit an, die ich irgendwie zauberhaft finde, sie sind einfach anders als die meisten anderen Autos, und das ist  gut so.

Mit dem Strom schwimmt und fährt ja bald jemand. Sich hingegen gegen den Strom  fortzubewegen, dafür  bedarf es schon eines gewissen Selbstbewusstseins, und das fand ich schon immer sehr anziehend.

Für gewisse Anzeigen

Ein Subaru kann nie genug Screens und Displays haben. Auch der XV nicht. Der große Touchscreen in der Mitte, die Anzeige im Kombiinstrument und der dritte Extra-Schirm für die gewissen Informationen, die einen Subarupiloten extra interessieren, wie beispielsweise das kamerabasierte EyeSight und seine überwachten Bereiche, die Verteilung des Allradantriebs oder auch der Druck aufs Gaspedal, angegeben in Prozent.
Und noch einiges mehr, unter anderem der Verbrauch.

Alltagsheld

Properes Platzangebot in Cockpit und Kofferraum, funktionaler und adretter Innenraum und auch der Fahrkomfort ist in Ordnung im XV.
Sofa ist er keines, sticht aber recht flott sowohl über die Tangente als auch den Wechsel und das auch bei höherem Tempo sehr vertrauenerweckend. Nicht zuletzt dank permanentem Allradsystem, EyeSight und Spurwechsel- und Querverkehrassistent.

Aufi- ohne Einidrahn

Gehetzt werden will er allerdings nicht.
Nie.
Trittst Du ihm allzu ambitioniert in die Eisen, quittiert er dies mit sopranigem Jaulen – Subaruisten betiteln dies auch als kernigen Boxersound – und jagt vor allem mal die Drehzahlmessernadel in die Höhe, kommt aber wirklich erst bei höheren Touren mehr in Fahrt.

Jedoch: Wer braucht schon immer Vollgas?
Speed und die Extrameile, um was Bestimmtes und Besonderes zu erreichen: Ja.
Hektik und sinnlose Kilometer, um etwas Imaginärem und Vorgegebenem hinterherzujagen: Nein.

Zusammengefasst

Was er ist: kein Soft-, sondern ein echter Offroader!
Was uns gefällt: der Fernlichtassistent, der Preis
Was uns nicht gefällt: wieder einmal der große mittlere Touchscreen – gehört dringend entspiegelt bzw. braucht eine Sonnenblende!

Subaru XV 2.0i Style Navi
Testmodellpreis/Einstiegspreis: 30.990,–/24.370,– Euro
Motor: Vierzylinder-Boxer-Benzinmotor
Leistung: 115 kW / 156 PS
Getriebe: 7-Gang-Lineartronic
Ø Kraftstoffverbrauch: 6,9 l (im Test 7,2)/100 km
CO2-Emission: 155 g/100 km