Im Westen (leider immer noch) nichts Neues. Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftstrainerin Ulrike Aichhorn bestätigt: Autohäusern und Werkstätten entgeht viel Geld, weil sie nicht entsprechend auf Kundinnen eingehen.

Es war im Jahr 2009, als auf Geheiß der FIA ( Fédération Internationale de l’Automobile) in Österreich ein Mysteryshopping durchgeführt wurde: Frau geht Auto kaufen, macht dies eindeutig klar und hat Mann nur als Begleitung mit.
Das Ergebnis, das mir in meiner damaligen Funktion als Motorressortleiterin bei einem Frauenmagazin zugetragen wurde, war katastrophal: Nahezu alle Autohändler hatten kläglich versagt, die Kundin entweder nicht als solche (trotz eindeutiger Deklaration) wahrgenommen, sie übergangen, links liegen gelassen, belehrt, belächelt etc.

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Ulrike Aichhorn, renommierte österreichische Wirtschaftstrainerin, widerfuhr vor nicht allzu langer Zeit ein ähnliches Erlebnis: Sie hatte in einem renommierten Autohaus ein recht unkonstruktives Verkaufsgespräch.
Und stellte kurz darauf fest, dass es vielen weiblichen Bekannten, Freunden, Kunden und Geschäftspartnern ebenso ähnlich ergangen ist.

Und das, obwohl wir heute 2016 schreiben …

Damit war für Aichhorn, die gern ihre Stimme für selbstbewusste Kundinnen erhebt, klar: „Diese Unternehmen gehören wachgerüttelt.
Und sie wollte wissen: „Was ist uns Entscheiderinnen beim Autokauf wichtig, worauf legen wir besonderen Wert?

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Sie startete daher eine Umfrage unter rund 500 Frauen in Österreich, Schweiz, Deutschland, die in der ersten Zwischenwertung u. a. ergab:

– 92 % der Teilnehmerinnen treffen die Kaufentscheidung für ihren Neuwagen selbst. Und nicht nur das: Sie sind auch gewillt, ihr selbstverdientes Geld in ein hochklassiges Modell zu investieren.
– Bei 30 % der Teilnehmerinnen lag der Kaufpreis des avisierten Wagens bei über 40.000,– Euro und damit klar im hochpreisigen Segment.
– Alles Ehefrauen mit zu viel Taschengeld? Auch dieses Stereotyp ist längst überholt: 89 % der Teilnehmerinnen gaben an, 31 Jahre oder älter zu sein und mitten im Berufsleben zu stehen.

Dabei gilt auch zu beachten, dass jede Frau Multiplikator-Funktion hat – 82 % der Teilnehmerinnen haben ihre Erfahrungen an Freunde und Bekannte weitererzählt.

Aichhorns Umfrage-Resümee daher: Hier herrscht dringender Handlungsbedarf! Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter entsprechend schulen und auch ihr Marketing anpassen, um Frauen als Kundinnen nicht mehr zu vergraulen, sondern zu gewinnen.
Denn: Autohäusern entgehen Aufträge in Millionenhöhe.

Wer Lust hat, sich an dieser Erhebung zu beteiligen: Hier geht‘s zur Umfrage!

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