Von wegen klein und grün. Außerirdische sind mittelgroß und blau, sofern es sich dabei um Autos handelt: Der Nissan Leaf sieht extraterrestrisch aus, ist extrem erfolgreich und das bis dato meist verkaufte Elektroauto der Welt.

Falls der einen oder dem anderen, der unsere etwas anderen Autostories schon länger verfolgt, dieser Titel bekannt vorkommt: Ja, ich glaube, dass ich so getitelt habe, als ich den ersten Nissan Leaf vor ein paar Jahren gefahren bin.
Jedenfalls ist Nissans erfolgreiches Elektroauto nach wie vor EINFACHSUPERGEIL zu fahren, hat sich jedoch verändert, äußerlich und innerlich.

Ich gebe zu, so wirklich rundum gefallen tut er mir immer noch nicht. Nach wie vor trägt er  seine Schweinwerfer wie Warzen im spacigen Gesicht, sein Hinterteil gleicht dem eines Nilpferdes, er wirkt insgesamt trotz seines außerirdischen Looks ein bisserl behäbig und bizarr, und ich geh’ daher nicht nachts, wie bei so manch’ anderem schneidig geschnitzten Testgefährten, gar nicht heimlich vor die Tür und streiche ein wenig über knusprige Karossenkonturen …

Jedoch: So bald du drin sitzt und aufs Pedal steigst, gibt der Auto-Alien Stoff und ist so außerordentlich alert und flink, dass sich bei der Fahrerin bereits auf den ersten Metern ein seliges Grinsen im Gesicht einstellt.
DAS MACHT SOOO SENSATIONELLEN SPASS!

Jetzt isses (r)aus

Ich oute mich hiermit – sollte ich es nicht ohnehin schon mal getan haben – als 100-Prozent-Elektroauto-Enthusiastin!
Die stufenlose und raketenartige Beschleunigung und das kaum hörbare „ssssssdddddd“ dazu begeistern mich derart, dass ich echt aufpassen muss, nicht zur Stromraserin zu werden. Ich fuhr wirklich permanent schneller als gewohnt und notwwendig …

Worüber dennoch niemand wegen zu hoher Lärmkulisse meckern kann, weil er ja nur ssssddddet, nahezu geräuschlos also, was uns zu einem weiteren, absolut anziehenden Plus-Punkt des Leaf-Pummelchens sind: Der Tire-Print ist 0, denn der macht keinen Dreck.

Kein Saubär, sondern sauber

Für die Pingeligen vorweg: Natürlich muss man theoretisch und praktisch auch die Produktionsemmissionen des Autos und der Batterie in den ökologischen Reifenabdruck miteinberechnen, eh kloar. Aber sonst ist er clean, aus dem Auspuff kommt nichts, weil er gar keinen hat.

Und wenn man denn danach trachtet, nur Strom aus erneuerbaren Batterien zu tanken, ist auch seine Erhaltung ziemlich bio.

Zuvorkommend

Als überaus angenehm empfand ich seine Kavaliersqualitäten. Er hält dich nicht nur auf dem Laufenden, was den Ladezustand betrifft, sondern tut auch kund, wie lange es dauert, bis er sich wieder vollgesoffen hat, wo der nächste Radarkasten lauert und dass man ein bisserl aufpassen soll …

… und erweist sich zudem durch fingernageltaugliches (!) Display, sehr überschtliches Navi, intuitive Bedienbarkeit und ausreichend Ablagemöglichkeiten und Geräumigkeit als äußerst frauenfreundliches Auto!

Kurz und bündig

  • Was er ist: ein kompaktes, geräumiges und sensationell dynamisch zu fahrendes Elektrogeschoß, in das man sich meist erst auf den zweiten Blick total verliebt – sobald man nämlich das erste Mal gefahren ist; ein Vehikel für umweltbewusste Menschen, die nicht unbedingt fahrende Händler von Beruf sind und täglich weitere Strecken zurück legen müssen;
  • Was er kann & kostet: Startpreis sind 23.390,– zuzüglich Batteriemiete (ab 79,– Euro pro Monate bei 36 Monaten Laufzeit und bis 12.500 km/Jahr);
    unsere Testvariante im Ausstattungslevel Tekna, also top, mit extra Solarspoiler (sorgt dafür, dass seine normale Batterie,  also nicht der Reichweiten-Akku, sondern jene, die jedes Auto braucht, niemals leer wird!) und im Metalliclook ist um € 30.686,– zu stromern;

  • Was uns besonders gefällt: das ssssddddd… und der futuristische Knubbelhubbel als Schaltgupferl!

  • Was wir gerne hätten: ein bissl mehr äußerer Schick tät’ ihm gut; bei der Reichweite darf er ebenfalls zulegen;
  • An der Strom-Tanke bzw. Steckdose: an einer entsprechenden Stromtankstelle ist er mittels Schnellladung je nach Ladezustand der Batterie ratzfatz wieder startbereit, 80 % in maximal 30 Minuten. Bei unserem Test war er von 56 % innerhalb von 13 Minuten auf 83 %.

    An der Haushalts-Steckdose daheim hängt er 6 bis 7 Stunden, bis er voll ist. Hing er auch, wurde allerdings nie ganz voll, sondern schaffte es nur auf 97 % und somit 165 km Reichweite.

  • Alle detaillierten Infos über den Nissan Leaf findet ihr hier.
Nissan Leaf
 Tekna
   
Leistung 109 PS (80 kW)
Getriebe  Automatik, stufenlos
Ø Verbrauch / CO2  15,0 kw  / 0 g
Preis (brutto) € 30.686,– zuzgl. Batteriemiete
(Leasing ab €  ab 249,– / Monat; Laufzeit 84  Monate,
Restwert 13 %)2
Steuer (jährlich) keine motorbezogene Versicherungssteuer
Versicherung
(in €, jährlich)1

HP 177,30 / TK 174,32/ VK 558,29

Sicherheit (EuroNCAP)  dot-fulldot-fulldot-fulldot-fulldot-full
Style-Faktor  dot-fulldot-fulldot-fulldot-emptydot-empty
Spaß-Moment  dot-fulldot-fulldot-fulldot-fulldot-full
Fahrerlebnis  dot-fulldot-fulldot-fulldot-fulldot-full
Preis-Leistung  dot-fulldot-fulldot-fulldot-emptydot-empty
Öko-Perspektive  dot-fulldot-fulldot-fulldot-fulldot-full

1(HP = Haftpflicht, TK = Teilkasko, VK = Vollkasko; Berechnung durch Mehrfachagentur EXIA; Grundlage ist Zulassungsbezirk Wien sowie die Bonus-/Malus-Stufe 0)
2(Berechnung durch Mehrfachagentur EXIA)

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