VW Amarok V6 im Test: Ein fescher Kraftlackel, der Pilotinnenherzen mit Hang zu Muckis und Design höher und heftiger schlagen lässt und schon vor Jahren bei mir als „Anatol“ vorstellig wurde …

Text & Bild: Petra Mühr

Wenn Mega-SUVs zu Spielzeugautos mutieren und fette Businesslimousinen lachhaft klein erscheinen, dann sitzt Du in einem VW Amarok.

Ein Auto wie eine Gebirgskette.

Mächtig, hoch, langgestreckt.

Ist man weder Försterin, Rancherin oder zumindest Walhüttenbewohnerin, sondern so wie ich Speckgürtlerin und somit primär in vorurbanen Gefilden mit tendenziell schmalen betonierten Gasserln unterwegs, ist ein VW Amarok – neben diversen anderen Pick-ups – so ziemlich das unvernünftigste und unpraktischste Fahrzeug, dass Du Dir vorstellen kannst:
Extrabreite und Extralänge machen aus nahezu jeder Parkplatzsuche ein Lotteriespiel. Auf die Ladefläche kannst Du Krims und Krams supereasy raufpfeffern, musst es allerdings auch befestigen und sichern und/oder vor Regen schützen …

Aber und Und:
Er sieht einfach sooo coool aus und fährt sich sooo leiwand, dass diese Ratio-Faktoren vom emotionalen Element nach allen Regeln der Kunst überstrahlt werden!
Und da die Ranch ohnehin auf der To-Do- bzw. Will-Have-Liste steht, eignet sich eine Amarok-Testphase hervorragend, um sich schon mal aufs Großgrundbesitzerinfeeling einzustellen … wozu Jeans, coole Cowgirlboots und lässig ein Strohhalm im Mundwinkel natürlich zehnmal besser gepasst hätten als Tanktop und Short, aber es war so verflucht heiß an diesem Foto-Tag und eigentlich wäre ein Glitzerkleidchen auch genehm gewesen, denn mit dieser Karre bist Du immer

Queen Of The Road!

Der neue Amarok, den es (zumindest in Europa) nunmehr nur mehr als Dreiliter-Sechszylinder gibt, ist neben seiner Profession als cooler Hackler eben auf dem besten Wege, sich als SUV-Alternative für Allround-Pilotinnen oder auch als stylisches Familienfahrzeug zu etablieren:

  • Platz gibt‘s sowohl im Innenraum als auch auf der Ladefläche im Übermaß
  • komforttechnisch übertrumpft er so manche Limousine
  • an Robustheit ist er kaum zu überbieten
  • dank Allrad, Offroad-ABS oder Bergabfahrassistent ist ihm kein Weg zu steil und keine Fahrbahn zu rutschig
  • dank seiner Zugkraft nimmt der Kraftprotz sowohl Segelschifferl als auch Reitpferd via Anhänger Huckepack
  • er ist für die Größe wirklich, wirklich sparsam!

Anatol … auf ewig

Zu guter Letzt noch des Rätsels Lösung, warum der Amarok bei mir auf immer und ewig Anatol heißen wird, worüber bis jetzt nur Sebastian Scheibl (Leitung After Sales Porsche) und ich Bescheid wussten:
Die Autokorrektur auf Laptop und Smartphone verweigert mir seit Jahren das Wort Amarok und schreibt stur Anatol – vor ein paar Jahren, als ich meinen ersten Anatol testete und völlig entzückt darüber war, smste ich dem damaligen Fuhrparkverantwortlichen Sebastian Scheibl eine Nachricht mit dem ungefähren Inhalt:

Der Anatol ist sooo super!

Der Verschreibser fiel mir erst bei der nächsten SMS, die ich an Sebastian schickte, auf und ich korrigierte den Fehler, was nicht nötig gewesen wäre, er hat mich verstanden.

P. S.: Diesmal hat mir mein Smartphone übrigens erstmals Anatoli statt Amarok vorgeschlagen. 
Das gefiel mir doch nicht, klingt schlicht zu niedlich und das ist der Amarok nun wirklich nicht! (alle Fotos in der Slideshow)

Kurz und bündig

  1. Was er ist und kann
    Ein stylischer und leinwander Premium-Pick-up mit Familienfahrzeug-Potenzial und hohem Coolnessfaktor.
  2. Was uns besonders gefällt
    – auch wenn ein Pick-up ursprünglich nicht dafür gedacht ist, mit Highspeed auf einer sehr lang gezogenen und zweispurigen Autobahnauffahrt eine Sportlimousine auf die Plätze zu verweisen, während hinten die Canna Indica tapfer versuchen, ihre Blätter im Windschutz der Fahrerkabine zu behalten … saucool war’s und ich hab gewonnen :-)!

    – Apple Carplay im Auto
    – Spracheingabe (funktioniert super) für Radio, Telefon, Navigation, Medien
  3. Was wir gerne hätten
    – einen Abstandsregeltempomaten für Highwayfahrten und Tangentenstau
    – die Stylingbar aus verchromtem Edelstahl-Doppelrohr
    – den Anatol unbedingt in der Lackierung Ravennablau Metallic oder Ravennablau Matt – so hübsch!
  4. An der Zapfsäule
    laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 8,6 Liter – in unserem Test 8,9, also nicht nur sensationell nah an den Verbrauchsangaben, sondern generell sehr zurückhaltend für diesen „Henker“!
  5. Alle detaillierten Infos über den VW Amarok findet Ihr hier.

Daten und Fakten

VW AMAROK V6 3,0 l TDI BMT 4Motion permanent Highline
Leistung 224 PS (165 kW)
Getriebe 8-Gang-Automatik
Ø Verbrauch / CO2 8,6 l / 204 g
Preis (Einstiegs-/Testmodell) € 24.300,– (exkl. MwSt.) / € 50.945,60
Steuer (in €, monatlich) 104,91

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