Der Picanto, das Zwutschgerl aus der Kia-Palette, überrascht mit einem Raumangebot, das wir einem Auto dieser Klasse nicht zugetraut hätten und bietet obendrein die wichtigsten und notwendigsten Assistenzsysteme.

Text & Bild: Margot Dihanits

Ohne Schnickschnack und völlig unaufgeregt, jedoch praktisch, zuverlässig und bequem zeigt sich der Kia Picanto bei unserem heurigen Mama-Tochter Urlaub in Kärnten.

Ich persönlich finde den Kia Picanto mit dem breiteren Kühlergrill, der bis zu den neu gestalten Scheinwerfern reicht, äußerst fesch.

Die Zweitgeborene hingegen stöhnt ein wenig, als sie den unscheinbaren blaugrauen Hüpfer begutachtet, zeigt er doch am ersten Blick zu wenig Coolnessfaktor für ihren Geschmack.
Dennoch werde ich sofort zu einer abendlichen Fahrt zu Ikea „eingeladen“, da ein neuer Schreibtischsessel angeschafft werden muss. Bei der Ankunft leuchten alle Infotafeln für die Parkplätze rot=besetzt, ich fahre trotzdem in die Reihe, die dem Eingang am nächsten ist, und schon kann ich den Kleinen in eine Lücke einparken, die, weil so winzig, das Parksystem anscheinend übersehen hat.
Jetzt freut sich auch das Kind über das „Autolie“ und zwei Stunden später beweist der Picanto, dass sein Kofferraumvolumen von 1.010 Litern (mit umgeklappten Rücksitzen) auch für einen kleinen Möbeltransport taugt. Die Kia-Verantwortlichen betonen stolz, dass der Picanto den größten Gepäckraum seiner Klasse hat.

Sehr verbunden

Das noch führerscheinlose Kind freundet sich nun auch mit der Medianlage an und meint plötzlich, dass so ein Auto doch das perfekte Erstfahrzeug für sie wäre – na schau ma mal ;-)

Das Infotainment mit dem schwebenden Siebenzoll-Touchscreen unterstützt Apple Car Play und Android. Kabelloses Laden in der Mittelkonsole ist optional, für Geräte, die diese Funktion nicht unterstützen, gibt es einen USB-Anschluss. Auch die Spracherkennung für die Navigation funktioniert bestens, und via Bluetooth können wir unsere Lieblingsmusik von unseren Handys hören. Das komplette System arbeitet flüssig und die Bedienung ist angenehm unkompliziert. 

Kia weiß, was Frauen wünschen

Neu ist die bewegliche Mittelarmlehne zwischen Fahrer und Beifahrer – dank einem darunter verstecktem Fach ist sie sehr nützlich, wenn auch etwas schmal geraten. Das obligate Jausensemmerl für die Fahrt nach Kärnten muss in der Handtasche bleiben.

Auch das modisch gestaltete Cockpit kann sich wirklich sehen lassen. Für einen Kleinwagen in diesem Segment erscheint es vergleichsweise hochwertig. Markante Designelemente am Armaturenbrett, wie die vertikalen Lüftungsdüsen oder das Supervision Cluster Display zwischen den runden Instrumentenskalen sind perfekt in das Erscheinungsbild integriert. Die Sitze bieten guten Halt und sind bequem. Das Lenkrad ist höhenverstellbar und je nach Version sogar beheizbar.

Und – frau mag das – zwei riesige Schminkspiegel in den Sonnenblenden für Fahrerin und Beifahrerin.

Auf Spritztour

Unser Testauto ist ein ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 84 PS, der seine Kraft über ein Fünf-Gang-Getriebe an die Vorderräder schickt. In zwölf Sekunden beschleunigt er auf Tempo 100. Das reicht gerade für unseren Trip in den Süden, wenn auch dem „Autolie“ beim Bergauffahren schnell die Luft ausgeht – rechtzeitiges Zurückschalten ist angesagt.

Dem Töchterchen ist das egal, sie würde das Auto ja sowieso nur für die Stadt brauchen – wirklich gut zu wissen!

Nach einer gemütlichen und entspannten Fahrt erreichen wir unser Ziel und unsere Vermieter vom Hotel sind fassungslos, was wir so alles an Gepäck aus dem Auto hervorzaubern.

Zwei große Koffer, ein Wakeboard, eine riesige Badetasche und aus dem doppelten Boden holen wir noch unsere Schuhe, die Luftmatratze sowie eine Flasche Prosecco. Zelt, Matte, Schlafsack, Rucksack, Campingsessel und eine Kiste mit Essensvorräten verbleiben erst mal im Auto und werden erst ein paar Tage in St. Pölten beim Frequenzy ausgeräumt, wo sich das Kind vom Mammy-Urlaub erholen wird.

Als ich später von unserer Terrasse aus die über den Wörthersee untergehende Sonne bewundern, erwische ich die Zweitgeborene, wie sie am Tablet auf der Kia-Homepage stöbert und meint, dass die GT-Linie des Picanto doch wie geschaffen für sie wäre – ich fang schon mal zu sparen an!

Kurz und bündig

  1. Was er ist und kann
    Ein perfektes und recht günstiges Einsteigermodell für Führerscheinneulinge und mit einem Wendekreis von nur 4,7 Meter ein passabler Flitzer für die Stadt, der für seiner geringen Länge (3,59 m) überraschend viel Stauraum bietet.
  2. Was uns besonders gefällt
    – die 7-Jahres Garantie
    – die großen Schminkspiegel
    – die 15 Zoll Leichtmetallfelgen
  3.  Was wir gerne hätten
    – die Heckansicht könnte ein bisschen stylisher sein
    – etwas mehr Beinfreiheit in der zweiten Reihe
  4. An der Zapfsäule
    laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 4,5 Liter – wir kamen im Testzyklus auf 6,2.
  5. Alle detaillierten Infos über den Kia Picanto findet Ihr hier.

KIA PICANTO 1.2 MPI – Modell GOLD
Leistung (Systemleistung)  84 PS / 82 kW
Getriebe

5-Gang Getriebe

Ø Verbrauch / CO2  4,5 l  / 124 g
Preis (in €, Einstiegs-/Testmodell)  15.190,– / 9.890,–
Steuer (in €, monatlich) 25,92