Nissan GT-R. Ein Auto wie Godzilla. Gewaltig. Grob. Gierig. Geil.
Nissan GT-R Test. Eine Zeit wie mit 17. Wild. Unvernünftig. Zornig. Zügellos.

Bild: Christian Houdek
Text: Petra Mühr

AUTOS werden irgendwie immer gleicher.
Meistens SUVCoupéförmig. Abstufungen gibt’s durch ein neues  IchkannallesalleinundbrauchdichdaamLenkradnimmer-Fahrassistenzsystem dort, ein digitales ImmerallesonlineundüberallmitjedemimNetzverbunden-Tool da oder einen downgesizten SuperÖkoSparefroh-Motor hier.

Sport- und Supersportwagen unterscheiden sich erscheinungstechnisch meist angenehm und deutlich von dieser üppigen Masse. Sie sind selbstverständlich gespickt mit technischen Helferleins, Konnektivitätszaubereien und darüber hinaus einigen Turbo-Tasten und Boost-Schaltern, die dem superlativen Fahrgefühl noch eins draufsetzen.

Und dann gibt es dieses Supercar, das all das auch hat, bei dem man (=ich) aber auf alle Assistenten und Knopferln pfeift und einfach nur megascharf drauf ist, es endlich über die heimischen Straßen zu prügeln, weil man (=ich) weiland in der Schweiz auf Schnee auf den Geschmack gekommen ist und gierigen Gusto gekriegt hat.

Nissan GT-R.

Eher ungeeignet für die Alltagsaktivität.

Eher geschaffen, um zu preschen.

In 2,8 Sekunden (sic. ja. richtig gelesen!) von 0 auf 100 km/h.

Exzessiv. Furios. Rabiat.

Geht ab wie Sau. 
Oder vielmehr wie 570 PS. Mit einem Drehmoment von 637 Nm.

Andere Supersportwagenpiloten staubst du mit links, nein eigentlich mit rechts, dem Gasfuß nämlich, blitzartig ab – bei 2,8 von 0 auf 100 kommt kaum einer mit.

Brachialer Sound.
Allerdings erst ab einer gewissen Drehzahl (so ab 2.500), weswegen ich die Testzeit tunlichst in tollem Tempo verbracht und die eine oder andere sinnvolle (den Pferden eines guten Freundes einen PSigenBesuch abstatten) oder sinnlose (mit lautem Gebrüll mit einem Sackerl Altpapier zur 100 m entfernten Müllinsel krakeelen) Fahrt unternommen habe, bei der mir der Verbrauch trotz prinzipiell nachhaltigökologischumweltbewusster Haltung aber sowas von schnurzpiepegal war.

Jeder Meter, jede Minute war schlicht und einfach oaggroßartig!

Kurz und bündig

  1. Was er ist und kann
    Ein extrascharfes Teil.
    Der Kong unter den Karren.
    Hemmungslos, rabiat, herb.
    Nissan GT-R.

    Mit lüsternem, jedoch durchaus elegantem Gesicht – hübsch passend zum Modell „Prestige Edition“.

    Der Hintern dann protzig, fett, aufreizend.
    Rüde, brutal und jäh in der Beschleunigung – kann aber auch sehr gesittet und leise durch die Gassen rollen.
    Wollen tut er das aber nicht, er zieht die kompromisslose Fortbewegung vor.
  2. Was uns besonders gefällt
    – optisch viel schärfer als sein Vorgänger
    – neben brutaler Beschleunigung auch beeindruckende Bremskraft
    – die Vierfach-Auspuffendrohre … hehehehe
    – 11 Hochleistungslautsprecher, sogar zwischen den Hintersitzchen
    – und eh alles andere auch
  3. Was wir gerne hätten
    – eine Art Track-Mode, um die Rundenzeiten (die man „theoretisch“ nur auf einer Rennstrecke fahren kann) zu messen und zu speichern
  4. An der Zapfsäule
    laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 11,8 l – und während meiner Testzeit … ääähh … hüstel … ähh egal. Echt jetzt aber.
  5. Alle detaillierten Infos über den Nissan GT-R findet Ihr hier.

NISSAN GT-R Prestige Edition
Leistung  570 PS /419 kW
Getriebe GR6-Doppelkupplungsgetriebe
Ø Verbrauch / CO2  11,8 l  / 275g
Preis (in €, Einstiegs-/Testmodell)  124.750,– / 130.818,–
Steuer (in €, monatlich) 315,28