Wenn ein Auto schon Löwenerlebnis heißt, dann kann das Lesen seiner Beschreibung nur einem Abenteuer gleichen. Dachte ich mal. Denn tatsächlich erinnern so manche Pressetexte von Neuvorstellungen an einen Abenteuerroman oder Kriminalfall. Seitenlang, jedes Detail ist bis ins kleinste Detail beschrieben und die Formulierungen für Ausstattung; Leistung und Technik erklimmen mitunter geniale Höhen.

So auch beim Seat Leon X-Perience, dessen Presse-Lektüre den einen und anderen Schmunzler hervorrief:

Der Start mit dem Allrad-Offroad-Kombi (auch hübsch, die Bezeichnung) ist ideal, denn „er ist der perfekte Begleiter für einen individuellen, vielseitigen und aktiven Lebensstil!“
So will frau das!

Kurzfristig bläht sich der Spanier auf, denn „er kennt kaum Grenzen und kommt überall hin – auf Asphalt oder Schotter, bei Sonne, Regen oder Schnee!“
Ganz ehrlich: Davon geh ich bei jedem Auto aus!

Ein geradezu architektonischer Hinweis verführt zu intensiverer Betrachtung des Bildes, denn die Seitenansicht  zeigt harmonische und dennoch spannungsvolle Proportionen. Dazu gehört ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Metall- und Glasoberflächen – vertikal stehen Glas und Karosserie im Verhältnis eins zu drei.“
Sieht eine Karre von der Seite, außer offenes Cabrio oder Plastikauto, nicht meistens so verhältnismäßig drein?

Technische Exkurse bringen mich zum Erschauern: Zugunsten der Achslastverteilung ist die Kupplung am Ende der Kardanwelle vor dem Hinterachsdifferenzial angeordnet. In ihrem Inneren birgt sie ein Lamellenpaket, das im Ölbad läuft. Die metallenen Reibringe liegen paarweise hintereinander – je ein Ring ist fest mit dem Kupplungskorb verzahnt, der mit der Kardanwelle rotiert, der jeweils andere mit der Abtriebswelle zum Hinterachsdifferenzial.“
Ja. eh. Das muss ich, ehrlich gesagt, nicht mal als Motorlifestylejournalistin wissen. Klingt jedenfalls hammermäßig schlau.

Im Glanz einer Theaterbühne wähnt man sich mit dem Leitfaden für die LED-Scheinwerfer: Die markante Kontur des Positions- und Tagfahrlichts (…) wird pro Einheit durch zwei weiße LEDs befeuert. (…)  Das Abblendlicht setzt sich aus jeweils sechs Modulen zusammen. Bei eingeschaltetem Fernlicht werden zusätzlich je drei leuchtstarke Spot-Module aktiviert und der Lichtkegel des Abblendlichts entsprechend angehoben.“
Da fehlt mir echt nur mehr die Disco-Kugel!

Vom Display, das hier berührungsempfindlicher Bildschirm heißt, kann sogar der Applekonzern noch was lernen, denn sobald sich ein Finger des Fahrers oder Beifahrers dem Touchscreen nähert, schaltet das System automatisch vom Anzeige- in den Bedienmodus. Im Bedienmodus werden die via Touchscreen aktivierbaren Elemente besonders hervorgehoben, was die intuitive Bedienung (Wisch- und Zoomgesten wie bei einem Smartphone) zusätzlich erleichtert.“ 
Na jetzt aber WOW!

Ob er sich auch so fährt? Bin gespannt. Zu kaufen gibt’s ihn  ab 17. Oktober.