Einfach großartigst, überdrüber spektakulär und ein Abenteuer der Extraklasse! Das größte österreichische Rallyteam mit unserem S+S Moto-Team ist wieder zurück – wir haben jeden einzelnen Tag mit Euch gefiebert und Euch die Daumen gedrückt!

The Heroes Are Back!

Unsere 3 Enduristen Robert Hirt, Kurt und Rene Steinhart sind wieder gesund zurück gekommen! Nachdem ich die Ehre und Vergnügen mein eigen nennen und die 3 Heroes mit ihren 3 Engeln vom Flughafen abholen durfte, hatte ich fast den Eindruck, die 6 kamen von einem ganz normalen Urlaub retour. Braun gebrannt, komplett relaxt und ja, ein bisserl müde von der Reise – doch keinerlei Anzeichen von den Strapazen der letzten 2 Wochen, die die 6.000 km mit sich brachten – das sind eben Sportler durch und durch!
Doch diese 3 Männer sind weit mehr als das – sie sind richtige Freunde, Vertraute und wahre Gentlemen! Sie sind von jenem Schlag, die man mitten in der Nacht bei einem Problem anrufen kann und die dann sofort zu Hilfe eilen!

Die größte Herausforderung

… oder eben mit einem ein aberwitziges Abenteuer bestehen und um 4 Uhr früh bei wahren BRRRRRRRRRR-Temperaturen Richtung Nullpunkt mit absoluten Schlafmangel 700 km quer durch das felsige Marokko kurven – wohlgemerkt mitnichten über die bequeme Autobahn, sondern auf ihren KTMs quasi quersteinein, und somit gelangten die 3 Steinbeisser erst gegen 23:00 Uhr müde, doch erfolgreich im Basislager an. Doch sie sind dermaßen gut vorbereitet, dass sowohl sie als auch ihre „Katln“ (liebevolle Bezeichnung ihrer KTMs) diese Anforderungen mit Bravour bestanden!

Ja, da waren sich wohl alle einig – diese langen Etappen in Kombination mit dem Schlafmangel waren die größten Herausforderungen! Schließlich führte die Intercontinental Rally über fast 6.000 km von Spanien über Marokko und Mauretanien nach Senegal. Untypisch zu den meisten Rallyveranstaltungen gab es hier in den 2 Wochen keinen einzigen Ruhetag, was sowohl eine körperliche als auch mentale Belastung war.

Robert Hirt, Helly Frauwallner, Gottfried Lehner, Rene Steinhart, Martin Alber und Kurt Steinhart am legendären Strand von Lac Rose bei Dakar (v.l.n.r.)

Materialtest

Robert Hirt, seines Zeichens der Materialcheforganisator und mit seinem Euro Motors Graz das KTM Headquarter, erzählt ganz stolz, dass neben den herkömmlichen Servicearbeiten wie Öl- und Filterwechsel lediglich ein einziges Ersatzteil gelistet wurde: Kurts 500 EXC benötigte eine Schraube, das war’s, ansonsten gähnende Leere im Reparaturbücherl!
Sehr zur Freude des KTM Service Teamleute, die somit richtig arbeitslos waren – doch ihren Teamherren Robert, Kurt und Rene, als auch dem allgemeinen SUS-Teamcharakter folgend, verbrachten sie so ihre freie Zeit damit, andere Piloten bei diversen Reparaturen zu unterstützen.

Rene Steinhart in Speedaction!

KTM-Tuning

Grundsätzlich wurden herkömmliche KTM EXC 450 und KTM EXC 500 hergenommen und wüstenrallyfit gemacht, sprich vom 19 lt Tank für die langen Distanzen angefangen, über einstellbare Lenkungsdämpfer, ohne die die rasanten Höllenritte mit über 140 km/h über die Pisten gar net möglich wären.
Denn es muss trotz dieser schon fast Fluggeschwindigkeiten die Piste genauestens im Auge behalten werden, um auch jedes Schlagloch zu sehen, damit man net unfreiwillig einen Abflug macht. Dies ist leider Stefan Rosner passiert, der nur dank seines Helms diesen Sturz noch gimpflich überstanden hatte. Ansonsten kam so ca. alles rein und rauf, was KTM an Powerparts nur zu bieten hatte – das Feinste vom Feinsten durfte es sein!

Sponsoren

Eines muss ganz klar gesagt sein: Ein solches Projekt ist kaum möglich selbst zu stemmen, und somit geht ein riesengroßes Dankeschön an alle Sponsoren und Unterstützer für dieses Projekt! Als Beispiel können wir Remus nennen, die mit einem Sportauspuff ausgestattet haben, der gerade frisch aus der Entwicklungsphase kam, Shell sorgte für den reibungslosen Lauf, grafixdesign hat sich um sämtliche Folierungen gekümmert und Optik Schrei für den Durchblick gesorgt! Gebrüder Weiss war für die Transporte verantwortlich und viraxe sorgte für den Energiehaushalt.

Erfolge

Sie starteten als jene, die man langläufig als Armateurpiloten bezeichnet, und kamen ins Ziel als Profis mit der Gewissheit, alles richtig gemacht zu haben. Die Jungs hatten sich durch Wochen körperlich darauf vorbereitet, trotzten auch nicht, wenn Verletzungen sie scheinbar zurück schlugen – es machte sie nur noch stärker, denn jetzt erst recht! Mit Ruhe, Fokussiertheit und Zusammenhalt haben sie für ihre erste Rally grandiose Platzierungen eingefahren!

Das S+S Moto-Team hat in der Gesamtklassifizierung der Motorräder mit Rene Steinhart den 19. Platz, Robert Hirt den 20. Platz und Kurt Steinhart den 21. Platz erreicht! Bester Österreicher war Gottfried Lehner auf seiner KTM 690 auf dem 16. Platz, gefolgt von Martin Alber auf seiner Yamaha WR 450 auf Platz 17 und Rene Steinhart auf Platz 19 durfte mit seinen 24 Jahren dafür den Titel jüngster Dakar Finisher 2015 für sich in Anspruch nehmen!
Bei der Einzelklasse der 450 ccm liegen Rene Steinhart und Robert Hirt sogar auf Platz 10 und 11, Kurt Steinhart bei der 500 ccm Klasse auf dem 4. Platz!
Wie selektiv und anspruchsvoll die Strecke war, kann man erahnen: von den 100 Startern über alle Klassen (Motorrad, Quad/ATV, Buggy/UTV und Auto) haben lediglich 35 in der Wertung das Ziel erreicht! Von den 12 gestarteten Österreichern im Team Austria haben 6 das Ziel erreicht!

Robert Hirt auf den Schultern von Martin Alber (auf seiner Yamaha WR 450 hat er den 17. Platz erreicht!)

Charakter- und Herzensbildung

Diesen 3 Piloten kann man in Punkto Charakter kaum das Wasser reichen, da sie ein Vorbild hinsichtlich Kameradschaft und Verlässlichkeit sind! So auch kaum verwunderlich, in welcher Demut sie von Mauretanien berichten, das ein derart armes Land ist, dass der ganze Rallytross aus Sicherheitsgründen unter ständigem Militärschutz stand, da bei der Armut der Bevölkerung es schlichtweg ums Überleben geht und einem wieder bewusst macht, dass wir dankbar sein können, wie viel für uns selbstverständlich ist.
Es ist genau diese Herzensbildung, die mitfühlend und demütig macht, und es sind genau diese Attribute, die ihre 3 Engel herbei eilen ließen, um sie in Dakar in die Arme zu schließen und die besten Siegerküsse überhaupt zu vergeben.

3 Engel für’s S+SMoto-Team!

Der beste Siegerknutscher überhaupt: Kurt und Silvia Steinhart!

Jungs, ihr wart einfach nur großartig! (v.l.n.r.: Robert Hirt, Kurt Steinhart, Rene Steinhart)

Fazit

Wie immer wir uns auch welche Wertung ansehen, wir gratulieren allen Teilnehmern, dem Team Austria und den Dakar Finishern ganz besonders!
Die 3 Heroes vom S+S Moto-Team sind einfach die Sieger unserer Herzen!
And last but not least: nach der Rally ist vor der Rally!

Text: Carina Pinkwart
Bildquellen & Infos: www.euromotors.cc, www.susmoto.at, www.ktm.com, www.remus.eu,
www.advance-oesterreich.at, www.gw-world.com, www.optik-schrei.at, www.viraxe.com, www.grafixdesign.at

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