Eine Prise USA gefällig? Mit dem Ford Explorer kriegt’s der Interessierte spannend-mächtig präsentiert: Der SUV fährt als Plug-in-Hybrid auch mit Strom. Und ist ein Appetithappen für Familien, Abenteurer, Sportler.

Bild & Text: Max Mühr, Petra Walter

Bevor die diversen Antis und Pros gleich ganz laut aufschreien und über den bösen großen SUV, seines Zeichens Ford Explorer, herziehen: Dieses Trumm ist ein PHEV (Plug-in-Hybrid), ist also extern mit Strom zu laden und fährt über 40 Kilometer rein elektrisch. Uuuuuuund: Der große Bulle hat 457 (yeeeessss!) PS, mächtig Schub- und Sprungkraft und liegt prall und satt auf der Straße.

Apropos Bulle. Das hatte mein mittlerweile zu jungen Männern gereifte Nachwuchs schon vor Testautoübernahme gecheckt. Dass in Chicago auf Basis des Explorers der Ford Police Interceptor eingesetzt wird. Passiert uns auch nicht alle Tage, ein US-Police-Car durch die Gegend zu kutschieren.

All-new 2020 Police Interceptor Utility, with standard hybrid all-wheel-drive powertrain, will save police agencies and taxpayers as much as $5,700 per vehicle annually in fuel costs* over current Police Interceptor Utility equipped with 3.7-liter gas engine

Was meinereiner dazu animierte, mir ein pinkes Kieberer-Kapperl überzustülpen und kurzfristig in das Gefühl einzutauchen, wie es warat, mit dem XXL-SUV auf amerikanischen Highways irgendwelche fiesen Schurken zu verfolgen …

Gegend entdecken statt Gangster jagen

Schnell und potent genug, um als „Abfangjäger“ zu agieren, ist er jedenfalls, der Explorer, wobei wir uns eher als aufs Gegend entdecken und erforschen verlegt haben, als auf Gangsterjagd. Und – im Gegensatz zu manch anderem fetten SUV – wurde ihm und mir nach einem ersten Augenbrauen-Hochziehen in vielen Fällen anerkennend zugenickt. Dann nämlich, wenn Passanten den kleinen, aber doch vorhandenen Plug-in-Hybrid-Verweis wahrnahmen und wir, nahezu geräuschlos, vorbeirollten.
Das soll ihm also mal einer nachmachen, so fein und leis‘ zu fahren, wenn man so prächtig-mächtig dimensioniert ist. Hier ist wirklich alles im XL-Format: Von den Abmessungen (5,04 Meter Länge, knapp 2,30 Meter Breite) über den Passagierraum (7 Sitze) bis hin zum Display (12,3″-Bildschirm, seltsamerweise im Hochformat platziert). Doch noch ein paar Worte zum grünen Mascherl, mit dem der Explorer dank rein elektrischer Fortbewegungsmöglichkeit behübscht ist, denn natürlich stellte man mir die Frage: Wer kauft sich denn einen solchen Riesen-SUV, welche KäuferInnen und Käufer soll das Trumm ansprechen?

Wer fährt ab auf Explorer?

Nun, zum Beispiel Familien, die gerne großzügigst thronen, temporär stromern und viel transportieren. Ob insgesamt 7 Personen (sitzen vorne königlich, hinten fürstlich und ganz hinten immer noch erstaunlich bequem) oder Gepäck, das von 330 l (7-Sitzer-Modus) über 1.37 l (5-Sitzet-Modus) bis hin zu 2.274 l (2-Sitzer-Modus) reicht.
Koloss-al!
Ebenso interessant für Sportler mit üppig Sportgerät, Abenteurer oder Offroader, denn der Explorer hat einiges an Fahrmodi im Talon …

Was bietet der Ford Explorer?

Neben dem gesamt gefälligen Gefühl, sobald man ihn entert, bietet er jede Menge Komfort und Sicherheit. Die Liste der serienmäßigen Fahreassistenzsysteme ist lang und reicht beispielsweise vom Aktiven Park-Assistent „Plus“ mit Ein- und Ausparkfunktion (Active Park Assist) und teilautomatisierter Fahrzeugführung über den Ford Intelligent Drive Assist, eine teilautomatisierte Fahrassistenz mit intelligenter Geschwindigkeitsregelanlage, Verkehrsschild-Erkennungssystem, Stop&Go Funktion und Fahrspur-PilotFord bis hin zum Pre-Collision-Assist inklusive Auffahrwarnsystem mit Fußgänger- und Fahrraderkennung. Klingt nach viel, ist viel und er führt es auch vorzüglich und zu größter Zufriedenheit aus.
Ein 980 Watt-Premium-B&O Sound System mit 14 Lautsprechern,  inklusive Subwoofer garantiert für fetten Klang und d
ann wären da auch noch die vielen unterschiedlichen Fahrmodi, sieben an der Zahl: Normal, Eco, Sport, Ladung/Anhänger, Rutschig, Unbefestigte Straßen und Tiefer Schnee/Sand.

Ein Serienjunkie

All das oben angeführte ist – neben etlichen anderen automotiven Leckereien – serienmäßig. Was allerdings nicht allzu schwer ist, gibt es doch nur die Ausstattungsvarianten St-Line (ab 80.400 Euro) und (ab 81.400 Euro, dafür gibt’s bissl andere Reifen, einge Chrom- und Holzelemente oder auch einen 10-fach elektrisch einstellbaren Sportsitz). Ist aber auch schon wurscht.
Der ST-Line, unser Test(osteron)-Wagen, reicht jedenfalls über alle Maßen.

Dem Himmel so nah

Fast hätte ich’s vergessen: Dank des enormen Panorama-Schiebedachs (mit „Solar-Reflect“-Wärmeschutz und elektrischer Sonnenblende) kommt im geöffneten Zustand auch echtes Cabriofeeling auf. In der Tat also ein absoluter Alleskönner, der Abenteuerlustige.

Ford Explorer ST-Line
Einstiegspreis: ab € 80.400;
Leistung:
336 kW/457PS
Getriebe: 10-Gang- Automatik Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Beschleunigung: 0–100 km/h in 6,0 Sek.
Verbrauch: hab ich diesmal gar nicht drauf geachtet, also ziehen wir mal die Herstellerangaben heran: