Ich gebe es zu, ich gehöre zu den Wahnsinnigen, die am 8. Dezember mit dem Auto ins Einkaufszentrum zum Christmas-Shopping fahren. Dieses Jahr liegt der Ort meines Begehrens im Burgenland, damit ich ein paar Kilometer mehr zum Testen des neues Ford Fiesta zur Verfügung habe. Freundin Edith stellt sich freiwillig als Co-Pilotin, Fotografin und Shoppingqueen-Beraterin zur Verfügung.

Text: Margot Dihanits
Fotos: Edith Roubinek

8. Dezember, 7:30 Uhr, bei minus 2 Grad versuche ich die dicke Eisschicht von der Frontscheibe des Autos zu kratzen, doch mit meinem Miniwuzi-Eiskratzerl schaffe ich nur ein kleines Guckloch, bis mir die Finger am Werkzeug angefroren sind. Ich starte trotzdem den Wagen, schalte Front und- Heckscheibenheizung auf volle Power und fahre im Schrittempo die 200 Meter zum Müllplatz, wo es keine Nachbarn gibt, die ich durch den Motorenlärm aus ihrem Feiertagsschlaf reißen könnte. Wieder mache ich mich mit meinem Schaber an die Arbeit und kann mein Glück kaum fassen – das eben noch dicke Eis, hat sich in eine butterweiche, ganz leicht wegschiebbare Masse verwandelt – langer Rede kurzer Sinn – die Frontscheibenheizung ist ein HIT!

Volle Power durch preisgekrönten EcoBoost-Dreizylinder

Nachdem ich Edith in Simmering aufgegabelt habe geht es sofort rauf auf die Tangente und runter vom Gas. Das Auto fährt sich wie ein Großer und ich merke kaum, dass ich die höchstzulässige Geschwindigkeit schon längst hinter mir gelassen habe. Wie auf Schienen gleitet der Fiesta auf der nassen Fahrbahn durch den dichten Nebel, auch auf der kniffeligen Auffahrt auf die Flughafenautobahn zeigt der Kleine solide Stabilität und schneidet flott und sicher durch die Kurve.

Musik erleben

Während ich mich ganz dem Fahrvergnügen hingebe, kümmert sich Edith um den richtigen Sound zu unserem Ausflug und hat auch die entsprechende CD im Handtascherl. Im Handschuhfach findet sie sogar den passenden Player, obwohl es durch das sprachgesteuerte Ford SYN3-System auch ganz easy ist Musik vom Smartphone abzuspielen. Die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei und das System versteht auch Befehle wie: „Wo ist das nächste Shoppingcenter?“„Ich suche einen Parkplatz!“, „Wo ist das nächste Hotel?“ … nur Ediths Frage, „Wo bekomme ich Rescue-Drops für den bevorstehenden Shoppingwahnsinn“ konnte es leider nicht beantworten.

675 Watt sorgen auf jeden Fall für höchsten Musikgenuss im B&O PLAY Sound System und als ich mich auf der Tankstelle in Neusiedl für die Waschstraße anstelle (richtig gelesen; es gibt genug Burgenländer, die am Feiertag um 8:30 Uhr bei Nebel ihr Auto waschen lassen), ernten wir anerkennendes Nicken von einheimischen Jugendlichen für diese Soundqualität.

Unverwechselbarer Auftritt

Wir schaffen es gerade noch vor der großen Masse, mit dem nun auf Hochglanz polierten, kalahari-braunen Auto eine passende Stelle zum Fotografieren am Parkplatz zu finden. Neugierige Passanten, die auf das Öffnen der Geschäfte warten, sowie bullige Parkplatzwächter bewundern das elegante Außendesign, die aerodynamische Karosserie mit den fließenden Linien sowie den charakteristischen, sechseckigen Kühlergrill – über die Farbe sagt aber niemand etwas Lobendes ;

Edith stellt sich auf Mauererhebungen, legt sich auf den Boden, lässt mich den Kopf durch das Panoramadach stecken und hört einfach nicht auf zu fotografieren – ich werde langsam nervös und meine Kreditkarte zuckt bereits im Geldtascherl. Während Edith, im immer noch warmen Auto, das moderne aber doch schlichte Interieur mit der Kamera einfängt, sehne ich mich zurück nach der Popoheizung, auf der Notfalls auch ein Spiegelei gebraten werden kann. Es war zwar nicht meine Absicht das Auto besonders auf Wintertauglichkeit zu testen, doch da es sich nun mal so ergeben hat, bekommt es von mir auf jeden Fall in diesem Punkt die Bestnote.

Nun hat auch die Fotografin ihre Arbeit getan, wurschtelt sich ein wenig verkrümmt aus dem Fond und meint, dass der Platz auf der Rückbank sogar für sie, als nicht gerade wahnsinnig groß gewachsenen Frau ziemlich begrenzt ist – dabei weiß sie noch gar nicht, dass dieses Model bereits über 12 Millimeter mehr Kniefreiheit als sein Vorgänger verfügt.

Tja, Frau kann nicht alles haben – umso mehr erfreut mich der Kofferraum nach der Shopping-Tour. Dank der breiten Heckklappe lässt er sich einfach be- und entladen und die 303 l (bei umgeklappter Rückbank sogar knappe 1.000 l) Kofferraumvolumen reichen für mehr als nur Weihnachtseinkäufe. Auch im Innenraum gibt es genug Ablageflächen für Frauen-Krimskrams und in den Ablagefächern der hinteren Türen können sogar 0,6-Liter-Flaschen abgestellt werden. Uns reicht nach der anstrengend Tour ein 0,2 l Glaser Prosecco, das wir uns in der nahe gelegenen Mole West mit Blick auf den Neusiedler See gönnen.

Was er ist und was er kann:

Ein schmucker sportlicher Kleinwagen, der sich durch Ausstattung und Ambiente nicht vor seinen großen Geschwistern verstecken muss. Mehr als ein dutzend elektronischer Helferleins machen den Fiesta zum Prinzen unter den Kleinwägen.

Was uns besonders gefällt:

  • super Beschleunigung in jedem Gang
  • große beleuchtete Spiegel für Fahrerin und Beifahrerin auf der Rückseite der Sonnenblenden
  • ausreichend Platz für Getränke, Handy, Schminkzeug ….

An der Zapfsäule

6,2 Liter bei gemischter Fahrweise finden wir sehr akzeptabel

Ford Fiesta 1,0 EcoBoost 125 PS Titanium

Leistung: 125 PS/ 92kW
Getriebe: 6-Gang Schaltgetriebe
Ø Verbrauch / CO2 : 4,3 l/98g/km
Preis: 18.500,–
Testauto inkl. Winter-Paket 1, Fahrer-Assistenz-Paket 3, Panorama-Schiebedach und noch viel mehr: 24.257,21 Euro