Wild thing, you make my heart sing, you make everything groovy … Was „The Troggs“ 1966 gesungen haben, könnte 2018 die „Honda Civic Type R-Hymne“ sein. Zufälligerweise war diese geile Karre das erste offizielle Testauto von Max. Vom autobegeisterten Sohnejungen zum angehenden Profi gereiften jungen Mann. Und dann gleich DIESES Auto …

Text & Bild: Max Mühr, Petra Mühr

Nun hat der Erstgeborene also sein erstes offizielles Testauto bekommen. Und  gleich einen Honda Cvic Type R 2.0 VTEC Turbo GT.
Voll cool, fand ich.
Oder, wie der Sohnemann sagen tät und  sagte: „Ur geil.“
Womit die G’schicht schon vor der Übernahme feststand:

Mama meint – Sohn sagt.

 

 

 

 

Denn natürlich, wie es sich für eine Auofrau-Story gehört, mussten auch die weiblichen Aspekte bei diesem fulminanten Fahrzeug herausgefunden werden, und da tut sich ein 20jähriger ein bisserl schwer. Also enterten sowohl Max (der auch schon offiziell  für uns bei einem Fahrtraining war) als auch ich den rrrroten Rrrrrracer, dessen Vorgänger bereits im Autofrautest war, und gaben zu den jeweiligen Features und Tools Senf und Sauce dazu.

Der erste Blick

Wie es so üblich ist, wenn du das erste Mal auf jemanden oder eben auch ein Auto triffst, sticht der Look ins Auge, entscheidet die Optik.

Mama meint: „Affektiertes Aufschneiderinnen-Auto oder auch saugeiler Schiaßer für Selbstsichere. Aus Affinität zur Alliteration und weil schlicht oder diskret absolut unmögliche Attribute bei diesem Geschoß sind. Diese Front, diese Fasson und vor allem dieser (Heck)Flügel! Fulminant. Furios. Fabelhaft.“

Sohn sagt: „Von vorne wie ein Rennauto aus der DTM. Böser und aggressiver Blick, giftiger als der Vorgänger, der ja schon bei uns in der Einfahrt stand und den ich damals nur bewundern und beifahren durfte. Die Front nicht nur schön glatt und geschmeidig in einer Linie, sondern viel besser konturiert und dadurch angriffslustiger. Wenn der im Rückspiegel eines anderen Autos auftaucht, machen alle gleich Platz!“

Einräumen

Zuerst mal: Danke, Max. Du bist (endlich) der männliche Beweis, dass nicht nur Frauen Ablagemöglichkeiten für Zeugs benötigen und der Koffer-Raum nicht nur für Familie & Co von Interesse ist!

Sohn sagt: „Viele versteckte und coole Ablagemöglichkeiten fürs Handy. Das Induktive Laden lässt sich aus- und einschalten, sehr praktisch, schließlich will man nicht immer laden. Dahinter verbirgt sich ein zweites Fach, mit HDMI und USB-Anschlüssen, zu dem man nicht direkt hinsehen kann. Das ist perfekt, wenn man das Auto abstellt und das Handy drin lässt …
(Mamas berechtigte Zwischenfrage: Lässt Du das überhaupt jemals drin? – Sohns zu erwartende Antwort: Nein, nicht absichtlich.)
das verlockt nicht zum Diebstahl. Cool auch die Kofferraumgröße, die ist recht groß für einen Sportwagen. Sporttasche, Getränke für Partys und Musikbox passen  super hinein.“

Mama meint: „Kompaktsportler wie der Civic Type R sind kongenial. Einerseits praktischer Kompaktwagen mit alltäglichen Features und genügend Hinlege-, Verräum- und Deponierplatzerln für Zeugs sowie ausreichend Kofferraum für Einkauf, Shoppingtouren und diverse Transporte. Andererseits eben schnittiger Extremsportler zum Wohinauchimmerundrumpledern.“

Fortbewegungsmanier

Standardmäßig und -gemäß fährst du via Sportmodus, irgendwie eh klar bei diesem Auto, mit etwas härter eingestellten Stoßdämpfern und hurtigerer Gasannahme.

Sohn sagt: „Natürlich taugt mir der +R-Modus am meisten, das ganz Scharfe.
Hartes Fahrwerk, angepasste Lenkung für extrem präziser Manöver und maximale Gasanahme. Sogar die ESP-Einstellungen kann man anpassen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Schaltung. Super kurz, aber während man noch auskuppelt und den Gang einlegt, schaltet er schon rauf oder runter, wie man das aus dem Rennsport kennt.“

Mama (kurzfristig baff ob der rennfahrertauglichen söhnlichen Analyse) meint: „Extrascharf mag ich’s nur für gewisse Momente. Im alltäglichen Gebrauch schätze ich den Comfort-Modus, mit leichterer Lenkung, sanfterer Tempoentwicklung und weicheren Stoßdämpfern. Fürs Kreuz und so, das entspannt und stärkt, so bin ich in den  speziellen Augenblicke voll da. Und auch für superschnelle Schaltvorgänge, wenngleich auch ich mich auf diesen Übereifer einstimmen musste.

Speeeeeeed

Die Eckdaten machen einen echt ein wenig schwindelig: Dank komplett neuem Getriebe und dem Turbo-Motor in nur 5,7 Sekunden von 0 bis 100 km/h!!
Nicht, dass man oder wir das im Alltag wirklich benötigen. Aber es ist einfach lässig zu wissen, dass er es kann, wenn du es willst, und noch viel lässiger, es auch gelegentlich auszuprobieren.

Sohn sagt: „Wahnsinn, die Beschleunigung. Klasse auch die Schalensitze, denn selbst wenn man die Kurven etwas stärker nimmt,  rutscht man nicht rum.“

Mama meint: „Na serwas. Da drückt’s dich sowas von in die knallroten Ledersesserl!“

Außen pfoooahh, innen pfoooahher

So rattenscharf er außen auftritt, sieht er auch innen aus, der Honda Civic Type R. Gierig, geil, genial. Knallige Kombi aus Schwarz und Rot. Viel Alcantara, auf Sitzen, Türen und Mittelkonsole. Sehr cool auch die Carbonoptik.

Sooooouuuund, der äußere

Mama meint und Sohn sagt: „Besser gebrüllt. Kultivierter als der direkte Vorgänger, nicht mehr so derb.“

Sooooouuuund, der innere

Mama meint und Sohn sagt: „Gut, doch die Soundanlage darf hochwertiger werden.“

Fazit

Mama meint und Sohn sagt:
Der Honda Civic Type R ist das perfekte Mama-Sohn-Auto – wiewohl wir ganz gern jeder ein eigenes haben. Sein USP ist sein krasses Design: Welches Auto in der Preisklasse kommt werksmäßig mit einem Spoiler daher?

  • „Die Grafik des Displays darf moderner werden.
  • Durch den niedrigeren Schwerpunkt und die neue Fahrwerksaufhängung liegt er noch besser auf der Straße.
  • Mittlerweile kann man auch hinten gut sitzen.

Sohn sagt: „So etwas steht nicht an jeder Ecke. Diese auffällige Karosserie, der Spoiler,  die drei Auspuffendrohre, die geilen Lufteinlässe bei jedem Radkasten … ein echtes Rennauto. Cool ist, dass man trotz Spoiler perfekt nach hinten sieht. Der ist so hoch gesetzt, dass man das komplette Sichtfeld nach hinten hat. Allerdings gefiele mir besser, wenn der Spoiler mehr mit den Rücklichtern kombiniert wäre, weniger ,draufgeschraubt‘ und der Steg drunter mehr zur Geltung käme.
Die mittlere Optik beim Lenkrad darf hochwertiger aussehen.
Die Radkästen sind schön verbreitert worden, aber die Felgen gehören bis zur Kante hinausgezogen, damit sie nicht von den Radkästen verschluckt werden. Immerhin sind das 20-Zöller! Das soll man sehen!“

Mama meint: „Ich bin beeindruckt. Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass er nicht nur, wie eingangs erwähnt, ein Aufschneider-, sondern auch Aufreißerauto ist. Es ist fast so wie mit Hundebabys: Du kommst mit jedem ins Gespräch! Und an die täglichen bewundernden und staundenen Blicke und Daumen-Hochs gewöhne ich mich gern.“

P.S.: Der „Bub“ hat sich beim Zurückgeben schwer getan, hätte ihn gern behalten.
Ich konnte ihn beruhigen: Mir ging’s mit den ersten Testtypen auch so ;-)

Civic Type R 2.0 VTEC Turbo GT in Rallye Red

Einstiegspreis/Testmodellpreis: 40.990,–/46.690,–
Leistung: 235 kW/320 PS
Motor: 1.4 MultiAir Turbo-Benziner
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Ø Kraftstoffverbrauch:  7,7 l/100 km (nau, da haben wir deutlich mehr verblasen!)
CO2-Emission: 176 g/km