Leiser leben mit Leaf. Lukrativer auch. Wie das funktioniert, verriet ein E-Mobility-Workshop von Nissan.
Vor zehn Jahren erblickte der Nissan Leaf das Licht der Autowelt. Das Elektroauto zählt zu den ersten, die in Großserie produziert wurden, war von Beginn als E-Car konzipiert und ist heute mit über 245.000 verkauften Autos das weltweit meistverkaufte Elektrofahrzeug.
Ein paar Leaf’sche Fakten
- wird in 43 Märkten und auf 4 Kontinenten verkauft
- gibt’s mit 24 (bis zu 170 km Reichweite) und 30 kWh (bis zu 250 km Reichweite) Batteriekapazität
- 30 kWh-Batterie kommt mit 8 Jahren bzw 160.000 km Garantie
- von 0 auf 50 kmh in 3,7 Sekunden
- keine Kfz-Steuer pro Monat
- beim Leaf als Firmenwagen entfällt der Sachbezug
- ∅ Betriebskosten: 87 cent/km
- an einer Schnellladestation inn weniger als 30 Minuten zu 80 % „aufgetankt“
- ermöglicht dank zero emission auch Fahrten in touristischen Auto-Sperrzonen
- vorsteuerabzugsfähig
- durch neue Nissan Connect-App ist Laden oder Klimaanlage einstellen aus der Ferne möglich
u. v. m.
Der Leaf schaut auf’s Geld
Der Nissan Leaf schluckt allerdings nicht nur Strom, sondern kann ihn auch speichern und ins Stromnetz zurück geben – und somit Fernseher, Geschirrspüler oder Haarfön betreiben.
Voraussetzung dafür ist eine CHAdeMO-Ladestation, durch die Strom abgegeben und aufgenommen werden kann, und ein CHAdeMO-Schnellladeanschluss, mit dem die Leafs seit 2013 ausgestattet sind – und somit kleine fahrende Energiespeicher.
Da es im allgemeinen Stromnetz immer wieder zu einem Überfluss an regenerativem Strom (aus Wind, Sonne, Wasser etc.) kommt, braucht es immer mehr zusätzliche Speicher, die umgekehrt bei Strom-Engpässen auch Energie zur Verfügung stellen können – mit E-Cars wie einem Leaf lässt sich also auch Geld verdienen.
Leaf-Herz lebt weiter
Neigt sich das Leben eines Leafs, konkret seiner Batterie, dem Ende zu, landet diese nicht auf dem Sondermüll, sondern bekommt ein zweites Leben eingehaucht.
Das xStorage-System (Kooperation von Nissan und Eaton) ist ein aus Leaf-Batterien hergestellter kleiner Energiespeicher für zu Hause, der in die Netzversorgung des Haushalts eingebunden werden kann. So lassen sich Stromkosten senken, indem der Energiespeicher aufgeladen wird, wenn erneuerbare Energie verfügbar ist bzw. Energie genutzt werden kann, wenn der Strom wegen hoher Nachfrage teuer ist.
Innovativ mit Leaf
Klingt nach interessantem Schritt in Sachen Energiewende? Ist er auch. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Strom, der aus dem Netz bezogen wird, nicht aus dem Braunkohlekraftwerk kommt. Der Verbund beispielsweise garantiert 80 % Strom aus regenerativen Quellen – den eigenen Energieanbieter kennen lohnt sich also.
Blick in die Zukunft
Nächster Schritt in Sachen E-Car ist dann induktives kabelloses Laden – hier lieferte Nissan beim Workshop einige anregende Bilder: vom Leaf, der sich selbstständig einparkt und während der Arbeitszeit auflädt (Bild o.) bis hin zu Wohnstraßen der Zukunft:
So wie moderne Smartphones tanken, werden vielleicht bald auch Leafs laden …