Ganz ehrlich: Ich muss jedesmals aufs Neue überlegen, wie er sich wirklich schreibt, der Nissan Qashqai … Der grundsolide Crossover-Pionier ist nun in der dritten Generation on road – natürlich auch mit E-Energie.

Er war einer der ersten SUV, der Nissan Qashqai, die ich in meiner Autotest-Ära gefahren bin. Und zwar war es die verlängerte Version Qashqai+2 mit drei Sitzreihen. Damals geradezu revolutionär, ein Siebensitzer-SUV! Zwischendurch sind die 7-auf-einen-Streich-SUV fast von der Bildfläche verschwunden und in den vergangenen Jahre wieder wie Schwammerl aus den Produktionshallen gesprossen.

Zurück zum Qashqai, der mich schon damals, als SUVs noch nicht an jeder Ecke und jedem Ende und bei jeder Marke und in allen Größen und … ja, einfach omnipräsent waren, der mich damals also vor allem durch seine geniale Konnektivität begeistert hat. Auch Generation drei, die wir diesmal im Test hatten, zeichnet sich durch sehr gute Vernetzung und ebensolches Infotainment aus – heutzutage wirklich schwer, weil eben jedes Auto eh schon alles kann, alles ist, alle gleich ausschauen und der kleine feine Unterschied wie so oft im Detail liegt.

Und noch etwas kann der Nissan Qashqai quasi aus dem Traggelenk: auffallend unauffällig auffällig sein

Grundsolider Kerl

Der Qasqhai gehört zur Gattung grundsolider Kerle. Kann alles, macht alles, sieht gut aus, ist zuvorkommend … und das alles ohne Aufplustern, Bling-Bling oder Heckmeck. Sehr angenehm und entspannend, ein paar Tage mit ihm komfortabel sowohl nach Tirol zu gondeln …

… als auch sein Kofferraumvolumen für eine der letzten Golfrunden im niederösterreichischen GC Leopoldsdorf heuer bei angenehmen Temperaturen zu nutzen …

Der Golf-Fortgeschrittene findet da nun natürlich jede Menge Optimierungsbedarf … ich bin jedenfalls sehr happy mit meinem Einsteigerset und mit meiner (doch noch heuer erreichten) ÖGV-Platz-/Turnierreife.
Aber das ist eine von vielen anderen Geschichten und soll, bloß am Rande, die vielseitige Nutzbarkeit des Qashqai unterstreichen … apropos, gerade jetzt war wieder der Moment, in dem ich kurz innehalten musste, um zu überlegen, wie man „ihn“ nun schreibt, obwohl ich seinen Namen bisher sicher schon sechs- bis siebenmal geschrieben hab.

Zu Diensten

Bei Nissan heißt das Assistenzsystem ProPILOT. Die gängigen und bekannten elektronischen Bediensteten stehen sauber und – ebenso wie der Qasqhai selbst – unaufgeregt zur Seite.

Was kann ProPILOT alles? Hier ein kleiner Auszug:

  • den Qashqai innerhalb einer Spur auf Autobahnen auf eine eingestellte Geschwindigkeit beschleunigen und abbremsen
  • bei Stop-and-Go wird der Qashqai bei Bedarf bis zum Stillstand abgebremst
  • steht er unter drei Sekunden stillsteht und die vorausfahrenden Autos fahren los, setzt er sich automatisch wieder in Bewegung
  • der sogenannte „Flankenschutz“ warnt den Fahrer in engen urbanen Fahrsituationen vor einem Kontakt mit einem Hindernis an den Fahrzeugseiten
  • beim rückwärts Ausparken verhindert der Qashqai Kollisionen, indem er bei drohender Gefahr automatisch stoppt
  • ein neuer zentraler Airbag erhöht die passive Sicherheit, indem er sich bei einem Seitenaufprall zwischen den  Vordersitzen entfaltet und so ein Zusammenstoßen von Fahrer und Beifahrer verhindert

E-Energie

Ohne zumindest elektrifizierter Antriebe geht dieser Tage gar nichts – so auch beim Nissan Qashqai. Zur Wahl stehen allseits bekannte Benziner mit Mildhybrid-System und das erstmals neue e-Power System.

Der Mildhybrid rekuperiert brav und hilft so, ein bisserl Energie zu speichern und damit gezielt Kraftstoff zu sparen – zum Beispiel durch früheres Abschalten des Motors beim Ausrollen (Automatik-Varianten) oder beim Motorneustart dank Stopp-Start-Automatik.

Das Spezielle am e-Powersystem (mit drei Fahrmodi): Ein Benzinmotor wird ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt – für den Antrieb sorgt wiederum ausschließlich der Elektromotor. Das bedeutet, dass der Benziner immer im optimalen Drehzahlbereich läuft und ebenfalls Kraftstoff und CO2-Emissionen gespart werden. Zudem ist das System leise und laufruhig, ähnlich dem reinen E-Car. „One-Pedal-Driving“ ist ebenfalls möglich.

Daten & Fakten Nissan Qashqai Tekna+ 1.3 DIG-T Mild-Hybrid 
Preis: ab 36.378/53.402 Testmodell
Leistung: 116 kW/158 PS
Getriebe: Xtronic
Verbrauch: 7–6,9
Beschleunigung: 9,9 sec