Die Elektroroller sind los. Konkret stehen einander die (VESPA ELLETRICA)RED und der Piaggio 1 im Test gegenüber. Spannender Blickfang vs. elektrisierenden Jungspund. Zur Abwechslung und der Saison gemäß besteigen wir also zwei stromernde Zweiräder …
Da stehen sie also beide in der Einfahrt. Piaggio 1 und (VESPA ELLETRICA)RED. Nach der kurzen Fahrt vom Importeur nach Hause ist bereits klar: Zwei Elektroroller, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – abgesehen davon, dass beide aus dem Hause Piaggio stammen und mit Strom fahren. Eine durchaus spannende Aufgabe also, die einzelnen Qualitäten herauszufahren. Hier die luxuriöse kultige Vespa Elletrica, noch dazu als Sondermodell (VESPA ELLETRICA)RED, dort die günstige, grazile und superleichte Piaggio 1. Ab auf’s „Testgelände“ …
Lady in (RED)
Rot, rot, rot ist alles, was die (VESPA ELLETRICA)RED hat. Korpus, Sitzbank, Stoßdämpfer, Felge. Wer vom
Die Weite reicht
Wer nicht unbedingt eine stundenlange Vespa-Tour unternehmen will, der wird mit den 70 km Reichweite locker auskommen. Mehrmalige Fitnessstudio-Besuche, Badeteich-Visiten, Abstecher in die Stadt oder auch eine mittlere Überlandfahrt gehen sich locker ohne Ladestopp aus.
Mia Vespa
Auf dem 4,3-Zoll-Display sind Speed, Ladestatus, Reichweite und Verbrauch gut abzulesen. Auch das Smartphone lässt sich dank Kommunikationssystem „Vespamia“ verbinden – man kann telefonieren und eigene Musik hören.
Ganz schön clever
Wie ihre praktisch-stylische Verbrenner-Schwester hat auch die Strom-Sister ein Handschuhfach (mit Lademöglichkeit für Smartphones). Weiters ist unter der Sitzbank gut Platz (für einen Jethelm) in einem herauszunehmenden Staufach. Darunter liegt das Doppel-Akku-Pack. Unter der
Mit Rückwärtsgang
Rumwebsen
Eine Vespa ist eine Vespa ist eine Vespa. Die (VESPA ELLETRICA)RED sieht also nicht nur so aus, sondern lässt sich auch so websig fahren.
- satte Straßenlage
- sichere Kurvenlinie
- geschmeidige Beschleunigung
- exaktes Bremsen
Genial gefördert
Da bei einem elektrischen Fahrzeug jede Menge Förderungen tragend werden, ist die (VESPA ELLETRICA)RED deutlich günstiger als zum Einstiegs-Listenpreis von € 8.299 zu haben. Denn vom Nettopreis werden vorerst 500 Euro Importeursförderung abgezogen. Dann kommen 20 % MwSt dazu, davon werden 700 Umweltförderung abgerechnet. Macht nach Adam Riese € 6.999 – man kann also maximal € 1.300 Euro sparen! (Die 100 US $ Spende gehen natürlich trotzdem an den Globalen Fond.)
Was mir gefällt: das (RED)-Design und die Idee dahinter, der Vespa-Spirit, das souveräne Fahrerlebnis
Was mir fehlt: eine herausnehmbare Batterie fänden einige sicher fein – 25 kg tragen sind allerdings kein Bemmerl
Technische Daten (VESPA ELLETRICA)RED:
- Einsatzgebiet: Citydschungel ebenso wie Überland
- Leistung: 3,5 kW; 200 Nm max. Drehmoment
- Höchstgeschwindigkeit: 67 km/h
- Laden: 4 Stunden
- Fahrmodi: Eco, Power, Reverse
- Batterie: 4,2 kWh, fix verbaut, 25 kg
- Gewicht: 130 kg
- Länge/Breite/Höhe: 1.870/735/1.150 mm
- Sitzhöhe: 790 mm
- Preis: Listenpreis € 8.299 (bis zu € 1.300 Ersparnis)
Die Leichtigkeit des Rollerns
„Perfekt für Wheelies”, meint der jüngere Sohn grinsend, als er mich das erste Mal mit dem Piaggio 1 wegstarten sieht. Die schlanke und elegante Strom-Mopete hat zwar nur 1,34 kW (aka 1,8 PS), wiegt aber auch nur 85 Kilogramm und hat ein Drehmoment von 85 Nm. Wer meine nicht allzu üppig vorhanden Zweiradfahrfertigkeiten kennt, kann sich meinen Gesichtsausdruck vorstellen, als ich – vom Kraftaufwand etwa
So beeindruckt bin ich, dass ich ab diesem Zeitpunkt ein wenig sanfter Strom gebe und so viel entspannter die schnelle Reaktion, das federleichte Handling und die flüsterleise Fortbewegung genießen kann.
Apropos Start: Dieser mutet etwas umständlich an. Nach dem Einschalten via Fernbedienung muss im Display einer der drei Fahrmodi ausgewählt und mit längeren Tastendruck bestätigt, gleichzeitig muss etwa vier Sekunden lang die rechte Bremse gedrückt werden. Nun gut, so leicht kann ihn keiner fladern, denn das muss man erst mal wissen ….
Er zielt ab auf …
Junge, nachhaltig und bewusst denkende und fahrende Zweirad-Einsteiger werden ihre erfrischende Freude an dem adretten und wendigen Stadtflitzer haben. Der Piaggio 1 ist kompakt, leicht und macht schlicht und einfach
Es reicht ausreichend weit
43 bis 55 Kilometer verspricht der Hersteller – das ist locker machbar, hängt jedoch wie immer von der Fahrweise und Beladung ab. Zu weit (ja, ist theoretisch möglich, zwei aus- und einklappbare Fußraster gibt’s auch für den Hintensitzer) und bergauf würd’ sich’s wahrscheinlich nicht ausgehen. Allein und mit meiner fröhlich-feinen Fahrweise waren für mich leicht über 50 Kilometer drin. Nicht nur ausschließlich im Eco-, sondern immer wieder auch im quicklebendigen Sportmodus.
Akku Huckepack
Dank herausnehmbarer Batterie ist der Piaggio 1 auch für jene E-Zweiradfahrer fahrbar, die keinen Abstellplatz
Mein Piaggio 1-Fazit
Das perfekte Elektro-Einsteigermodell. Kompakt, leicht, spritzig und wendig. Auch ohne ABS lässt sich der E-Roller präzise und brav bremsen.
Sein natürlicher Lebensraum sind urbane, speckgürtlerische und dörfliche Gebiete. Hier kann er alle Talente voll ausspielen. Auf der Bundesstraße und über hügeliges Landstraßen, vielleicht noch mit Seitenwind, fühle ich mich weniger wohl.
Was mir gefällt: die sensationelle Preis-Leistungs-Relation, die Mühelosigkeit der Fortbewegung, der herausnehmbare Akku
Was mir fehlt: mir persönlich ist sie ein wenig zu klein und zart – ich bin allerdings auch keine typische Zielperson
Technische Daten Piaggio 1:
- Einsatzgebiet: Stadt und Speckgürtel
- Leistung: 1,34 kW; 85 Nm max. Drehmoment
- Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
- Laden: 6 Stunden
- Fahrmodi: Eco, Sport, Reverse
- Batterie: 2,3 kWh, herausnehmbar, 12 kg
- Gewicht: 85 kg
- Länge/Breite/Höhe: 1.680/750/1.080 mm
- Sitzhöhe: 770 mm
- Preis: Listenpreis € 3.899 (bis zu € 870 Euro Ersparnis)