Wir haben die X-ADV ein Wochenende lang auf Herz und Nieren getestet und sind überrascht, wie gut diese Mischung gelungen ist. Sie vereint die Einfachheit eines Rollers mit der Kraft und dem Feeling eines Motorrads.
Die Tour führte uns auf traumhaft schönen Landstraßen mit zahlreichen Serpentinen durch den Wienerwald zum Schneeberg und zurück über die Autobahn. Wir sind beeindruckt, wie einfach die Honda auch in engen Kurven zu manövrieren ist. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt und vermittelt in jeder Situation ein sicheres Gefühl. Zum herausragenden Fahrkomfort tragen u.a. die Trittbretter bei – damit kann man seine Sitzposition jederzeit ändern und die Füße entlasten.
Gegen Aufpreis sind zusätzliche Fußrasten erhältlich, mit denen sowohl eine zusätzliche Sitzposition als auch das Fahren im Stehen (z.B. auf Feldwegen oder im Gelände) ermöglicht wird.
Auch im Stadtverkehr macht die X-ADV eine durchaus gute Figur.
Automatik ist top
Begeistert hat uns das perfekt arbeitende 6-Gang-Automatikgetriebe. Es bietet vier voreingestellte Fahrmodi (Standard, Sport, Schotter, Regen), bei denen die Motorleistung und die Assistenzsysteme automatisch angepasst werden. Wir fuhren vorwiegend im Modus „User“. Hier kann man nicht nur die Einstellungen individuell konfigurieren, sondern in diesem Automatikmodus auch runterschalten, um kurzfristig entweder mehr Kraft zum Überholen oder mehr Motorbremswirkung beim Bergabfahren zu haben.
Darüber hinaus lässt sich die X-ADV auch gänzlich manuell schalten. Bedingt durch die Automatik gibt es keinen Kupplungshebel, sondern beide Hebel bedienen die Bremsen wie bei einem Scooter. Diese lassen sich auch individuell in der Weite einstellen.
Eingesessen
Der rutschhemmende Sitz ist komfortabel wie bei einem Roller, kann allerdings nicht in der Höhe verstellt werden. Nach 2 h war 
Die X-ADV verfügt über eine 5-fach verstellbare Scheibe. Diese ist jedoch nicht sehr breit, wodurch der Wind bei höheren Geschwindigkeiten spürbar wird.
Gut gelungen ist das 5 Zoll TFT-Farbtouchscreen. Die Helligkeit passt sich automatisch auf das Umgebungslicht an – alle Instrumente sind auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Für die Anzeige stehen vier Designs zur Auswahl. Die Einstellungen können entweder über die Tasten am Lenker oder direkt auf dem Touchscreen vorgenommen werden.
Mittels Honda Voice Control System ist auch das Navigieren möglich, allerdings muss man dafür sowohl ein Handy als auch ein kompatibles Headset koppeln – die Ansagen erfolgen akustisch.
Ausgestattet ist diese Honda durchgängig mit LED-Beleuchtung. Die Blinker vorne dienen gleichzeitig als Positionslichter, dadurch erscheint das Motorrad breiter und ist für Autofahrer besser sichtbar. Sowohl das Abblend- als auch Fernlicht haben eine gute Ausleuchtung. Als Extra gibt es Nebelscheinwerfer, damit die Straße in der Nacht noch besser ausgeleuchtet werden kann. Praktisch finden wir die automatische Blinkerrückstellung, die man bei Bedarf über das Menü auch deaktivieren kann.
Das Herzstück der X-ADV ist ihr durchzugsstarker Motor. Dieser leistet 59 PS aus 745 ccm – ausreichend, um zügig voranzukommen und auch ausreichend Kraft für Überholmanöver. Trotz sportlicher Fahrweise lag unser Verbrauch bei 3,9 Liter, damit kommt man ca. 330 km, bis der Tank leer ist. Auch auf der Autobahn beschleunigt die Honda in kürzester Zeit auf 130 km/h (Höchstgeschwindigkeit 170 km/h).
Der Zweizylinder erzeugt ein angenehmes, tiefes Brummen, das verdeutlicht, dass die X-ADV mehr ein ernstzunehmendes Motorrad als ein Roller ist.
Mit 236 kg ist sie nicht gerade ein Leichtgewicht, lässt sich aber unglaublich einfach in allen Situationen manövrieren. Einzig für das Abstellen auf den Hauptständer braucht man ein wenig Kraft bzw. den richtigen Schwung.
Die Honda X-ADV kostet in der Standard-Ausstattung 13.490 Euro. Dafür bekommt man ein überaus gelungenes Motorrad mit den Vorzügen eines Scooters, das sich sowohl für Touren, als auch im Stadtverkehr sehr gut eignet. Sie bietet viel Komfort und viel wichtiger: Sie macht unglaublich viel Spaß.
