Toyota Auris Touring Sports Hybrid … puuuh, …

… ist der lang, Mann! Sowohl Auto als auch Name. Da muss der Titel für diesen Fahrtest längentechnisch glatt in die erste Zeile des Lauftexts rustchen, nämlich:

Nichts für Gasfußindianer. Nein, das ist er nicht, der Toyota Auris Touring Sports Hybrid (in Folge der Einfachheit halber kurz „Auris“ genannt). Er mag lieber sanft dahinrollen, gleiten und segeln, letztlich auch die Philosophie der Hybrid-Technik: in niedriger Geschwindigkeit rein elektrisch und somit emissionsfrei und grün zu fahren.

Also fließe ich, auf der Suche nach der passenden Fotolocation, langsam raus aus der Stadt, genieße die entschleunigende Art der Fortbewegung und entdecke kurze Zeit darauf, direkt neben der Straße, einen Hügel mit kräftig leuchtenden Mohnblumen und Klauendisteln, davor Platz genug, um den langen Auris zu platzieren.

Auf Brautschau

Ich bin gerade ausgestiegen und suche die erste Fotoposition, als ein älterer Herr in Blaumann festen Schrittes quer über die Straße auf mich zustapft, mit beiden Händen umfasst er einen kräftigen Stock, den er wie einen Rammbock auf Brusthöhe hält.
„Schönes Auto“, knurrt er grußlos, „und so groß“.

Bevor ich „Grüß Gott“ sagen oder etwas erwidern kann, erspäht er Markenemblem und Nummernschild, Frey 57, lässt in der Sekunde den Prügel sinken und meint freundlich: „Na wie geht’s denn dem Herrn Frey?“ – und während ich mich noch über diesen Auftritt wundere, befinden wir uns bereits mitten in einem angeregeten Gespräch über Toyota Frey, Hybridtechnologie, seinen Sohn (für den sucht er „eh noch eine Schwiegertochter, der ist nämlich geschieden“) und die heutzutage immer rücksichtsloseren und unverschämten Autofahrer, die hier, wo sich der Auris grad in der glitzernden Sonne räkelt, einfach parken  und ihre Autoaschenbecher ausleeren.

Auf’passt wird

Überhaupt sei das sein Grund und Boden, ich dürfe natürlich da stehenbleiben, ich sei ja eine anständige Person, meint er, und ich solle auch nicht glauben, dass er hier auf der Lauer liege, es sei auch nicht nur wegen der frechen Autofahrer, aber „sehen’s, dort drüben, da ist schon mehrmals eingebrochen worden, und in dem Haus da vorn, die sind grad auf Urlaub, da schau’ i a wengal, und da hinten, der ist auch grad nicht da.“

Sommer eben, da sind viele weg, da passt er auf, der Herr Schaller – mittlerweile hat er mir seinen Namen verraten – aber ich, ich darf ruhig stehen bleiben, wiederholt er, er macht auch gern ein Foto von mir, und dann will er noch wissen, wofür ich schreibe und fotografiere.

Angebot abgelehnt

Ich steige, noch entspannter als vorher und durchaus ein wenig erleichtert, dass er mir vor lauter Aufsichtspflicht nicht gleich mit dem Stecken eins übergebraten hat, in meinen Auris rein und rolle, so sanft und leise wie möglich davon, winke dem Herrn Schaller noch nach und:

Tja, lieber Herr Schaller, das ist nun die Geschichte, ich habe Sie wie besprochen erwähnt. Nur die durchaus schmeichelnde Option, in naher Zukunft als Ihre Schwiegertochter zu fungieren, darf ich hiermit nochmals dankend ablehnen.

Kurz und bündig

1. Was er ist
   Eine entspannender und entschleunigender Kombi für Liebhaber des traditionellen Designs, auch wenn der Toyota Auris Tourings Sports Hybrid Lounge VIP natürlich wie kein Kombi heutzutage Kombi heißt.
   Dem Auris lässt sich eine gewissen lehrende Funktion nicht absprechen: Im Verlauf der Testzeit hab’ ich mich immer gemächlicher und gemächlicher und somit umweltfreundlicher fortbewegt – sehr smart!
2. Was er kann & kostet
   Der hinsichtlich Raumangebot (sowohl im Passagier- als auch Gepäcksbereich) schwer beeindruckende Kombinationskraftwagen ist mit herkömmlicher Motorisierung und recht puristisch ausgestattet ab 18.090,– Euro zu haben – in der Hybrid-Variante in der Basisausstattung Young ab 24.750,–.
   Eine höhere Ausstattunsgstufe respektive die diversen, durchaus günstigen Pakete sind jedenfalls zu empfehlen – allen voran das Safety Sense Sicherheitspaket um sehr ansprechende 550,– Euro netto, das u. a. Notfallsbremssystem, Spurwechselwarner, Verkehrszeichenassistenten und Fernlichtsystem beinhaltet.
3. Was uns besonders gefällt
   – das VIP-Paket (Ledersitze, Toyota Safety Sense, Skyview Panoramadach, Navi)
   – nochmals extra: das genial große Panorama-Glasschiebedach Skyview!
   – die Farbe Perlmutt-weiß-metallic
   – sein freundlich belehrende Charakter
   – das Easy Flat Sitzsystem, durch das der Kombi platztechnisch zum Lkw umgebaut werden kann
4. Was wir gerne hätten
   – hübschere und geeigneter Getränkehalter
   – ein hipperes Heck
5. An der Tanke
   Laut Hersteller 4,0 Liter – wir schaffen einen reinen Spritverbrauch von 5,4 Liter;
6. Alle detaillierten Infos über den Toyota Auris Touring Sports findet Ihr hier.